The Rolling Stones: Olé Olé Olé! – A Trip Across Latin America

Braucht es noch eine Doku über die Stones? Wenn man eine andere Seite der Giganten sehen möchte oder gar Freunde und Fans, die mit den Größen des Rock nicht nur Schulterklopfen veranstalten, dann ist man mit der Rückschau der Tournee durch Lateinamerika sehr gut bedient. Olé Olé Olé hat natürlich die Musiker im Blick, was wäre eine Doku über die Stones ohne die Stones. Doch immer wieder zeigt uns Paul Dugdale unbekannte Menschen und Straßen, er fängt eine Stimmung ein, die weiter geht als ein Bühnenoutfit von Jagger.
Die Doku versprüht eine Ruhe, eine Langsamkeit, die im Musik-Biz selten zu sehen ist. Man hat Zeit. Fans bleiben Fans. Klar. Sie feiern ihre Stars und wecken Keith morgens mit Olé Olé Olé-Sprechchören unter seinem Hotelzimmerfenster.
Den Mythos der Stones kann kein Land der Welt erklären und kein Embargo kaputt machen. Die Stones sind gewohnt laid back. Man hält sich zurück. Jagger macht sich als netter Onkel beliebt. Ist der wirklich so? Und warum mag man ihn eigentlich? Zu erzählen hat er ja eher nichts. Klar, dass Keith Richards der coole Rockstar ist und Charlie Watts kaum auffällt. Ron Wood malt Bilder. Musik gibt es auch. Doch es sind eher die Randmomente, sowie das Kuba-Konzert, die man als roten Faden bezeichnen könnte. Die Konzerte gehören halt dazu. Wenn man Ron Wood den Pinsel schwingen sehen möchte, muss man auch die Musik akzeptieren, die drumrum gebaut wurde. Und so schlecht ist die ja nun nicht.
Olé Olé Olé ist ein toller Zeitvertreib. Die Musik rückt immer mehr in den Hintergrund. Man ist mittendrin im Tourleben. Klassenfahrt Deluxe. Und Keith Richards tanzt in Lima mit Kindern. Was will man mehr?

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