Bei Atmosphere geben sich nach wie vor Leichtfüßigkeit und Schwermut die Hand. Slug und Ant nehmen sich Zeit. 68 Minuten lang musst du nun tapfer sein. In der Mitte des Albums wird es ruhig, fast depressiv und Atmosphere schonen uns nicht mit Lyrik wie Nadelspitzen.
Slug bleibt ein Suchender. Er wirft die Angel aus und holt nicht immer den großen Karpfen aus dem Mühlenweiher. Manchmal streifen seine Haken Gewalt, Liebesprobleme und Sozialkompetenzmangel. Schön verpackt in Beats der aktuellen Sorte und gespickt mit Gästen, die ernst zur Sache gehen und deren Namen in Credits gehören.
Der gute alte Funk wird geritten, eine Snare kann reichen, um dir die Hose auszuziehen und am Ende kommt die Wahrheit zu Tage: „There’s far too many breakup songs, and there’s not enough songs about the moment we met.“
Slug macht keinen Hehl daraus, dass seine Jugend längst verblasst ist. Er ist der Dad, der Connaisseur, der Mann, der dankbar ist, noch am Start zu sein und vielleicht sogar einen kleinen Einfluss auf die Kids hat, da er schon viel gesehen hat. Hits mischen sich mit Statements und Beats. Man bleibt 18 Tracks lang an Slugs Lippen und Leben kleben. Man wird erwachsener und reicher an Gedanken. Danke, Slug!
Atmosphere bleiben ihrer Melodik treu, setzen Akzente und gehören in den Himmel gehoben. Everybody wanna see a falling star. Mehr Pop im Hip-Hop geht wohl nicht.
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