Grimes – Art Angels

Claire Boucher stößt Kylie von der Klippe. Mit einem Tears-for-Fears-Song im Haar, verbaut sie sich ihre Zukunft als Role-Model und erklimmt so die Frontpages deines Lieblingsmagazins.
Grimes ist in allen Mündern und Ohren. Wer Popmusik sagt, sagt automatisch Grimes. Madonna bekommt Haare auf den Zähnen, Clara Boucher flechtet daraus neue alte Zöpfe. Dies ist alles am Puls der Zeit, obwohl man das Gefühl nicht los wird, auf einer Retro-Veranstaltung der Ü-40-Fraktion, Reste aus den Bechern der Oldies zu schlürfen.
Dann gibt es Scream. Hier wird man fast bekloppt. Grimes ist immer so edgy wie nötig und so plump wie gehüpft. Ein typisch polarisierendes Album. Es macht Spaß, man wünscht sich das ständig im Radio. Man ist cool, wenn man Janelle Monáe französisch ausspricht oder Diplo nicht mit einem Schokoriegel verwechselt. Art Angels ist ein Teil, das zu beschäftigen weiß. Irgendwie prollig Achtziger, R’n’B der Neunziger und Trendsetter für die Musikjournalie.
So geht Elektro-Pop. Man sucht und findet. Es sind Hits und Claire Boucher eine Marke. Wenn man seinen langweiligen Freunden das Ding zu Weihnachten schenkt, denken die, man wolle sie ärgern. Massenkompatibel geht anders, aber irgendwie ganz nah dran.

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