Jamie Woon hat sich gemacht. Sein Schnösel-R&B hat nun viel mehr Zeit und Luft, so dass er mit Ruhe an einer Vision werkeln kann, die ihm gut steht.
Die Stimmung ist so reduziert, dass man atmet und den Wein vergisst. Jamies Klang ist nun organischer, der Bass wummert schön in den Gebärmuttern dieser Welt rum und Jamies Stimme hat so viel Catchyness, dass man laut: „Vergib mir!“ brüllen möchte, denn ich habe Jamie einst verschmäht, jetzt gibt er mir die Quittung und ich bin leicht verschossen in seine Strenge und Liebe.
Jamie hat sich für Musik, die Melodie, funky Rhythmus-Sektionen und Retro-Coolness entschieden. Hieraus entstehen angedeutete Augenblicke, schüchterne Küsse und refrainlose Meilensteine. Man gafft und schämt sich für frühere Holzhammer-Rezensionen. Vielleicht hat Jamie einfach Zeit gebraucht. Warum konnte ich sie ihm nicht geben?
Jamie bleibt zwar ständig quirlig und sexy aufgekratzt, doch er genießt den ganzen Sound um sich herum. Alles spielt ihm in die Karten. Die Einfachheit der Kompositionen sind berührend echt. Woon ist ein geschmeidiger Souler geworden, der sich langsam, fast zart neben D’Angelo setzt und ihn leise bittet, auch etwas vom Kuchen abhaben zu dürfen. D’Angelo erlaubt es und ich auch.
Jamie Woon – Making Time https://t.co/HBuTus8KRA
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jg Jamie Woon – Making Time https://t.co/msIoHDSFA1
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