So schrecklich kann die Welt nicht sein, wenn sie solche Stimmen, wie die eines Colin Meloy beherbergt.
Ich muss gestehen, dass ich die Decemberists ein wenig liegen gelassen hatte. The King Is Dead war nur noch Makulatur und die alten Alben, leider auch die tollen Picaresque und Her Majesty, verstaubten im Regal. Wie immer aber im Januar, veröffentlichen die Decemberists nach vier Jahren etwas Neues. Und wie immer verliebe ich mich schnell und kurz in die Arrangements, in jedes einzelne Instrument und in die unverkennbare Stimme Meloys. Egal ob Folk, Pop, Shanty, Country, Psychedelic, Kraut oder Kleinod.
Meloy zaubert Ideen aus dem Köcher, die andere Bands nicht mal in ihrer ganzen Karriere unterkriegen. Das Album bietet Melancholie, feinen Humor, Hits, tolle Refrains und wunderbare Instrumentierungen. Man hört dieser Band gerne beim Spielen zu. Auf den ollen Klassiker Summer Song folgt nun der Anti-Summer Song. Nice! Die Bläser sind himmelhochjauchzend, Meloys Stimme dagegen wimmert und weint. Er ist ein Songwriter, der sich nicht von Richtungen einengen lässt. Er liebt den klassischen Song, doch egal mit welchen Mitteln er ihn vorträgt, er macht ihn zu seinem eigenen.
So schippert What a terrible world, what a beautiful world sicher in die oberen Ränge der Diskographie. Einziges Manko: Das Album ist zu lang. Aber dafür gibt es ja die Skip-Funktion oder den Aus-Knopf. Ich compiliere mir jetzt fürs Auto erstmal ein Best Of. Oldschool auf CD. Ob da eine reicht?
The Decemberists – What a terrible world, what a beautiful world http://t.co/OIeU6oRHLC
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