Viele MusikerInnen, die ihre Arbeit als avantgardistisch verstehen, stellen diese in einen scheinbar bezugslosen künstlerischen Raum und ignorieren dadurch die gesellschaftlichen Zusammenhänge, die zwangsläufig alle Ausdrucksformen beeinflussen.
Der italienische Komponist Luigi Nono trat dieser Haltung entschieden entgegen und verstand seine Musik ausdrücklich als politische Waffe im Kampf für eine revolutionäre Veränderung der Gesellschaft. Konsequent bekannte er sich zum Kommunismus, wobei er eine kritische Haltung gegenüber den Entwicklungen in den Staaten des ”realen Sozialismus” einnahm. ”Die Position, in der ich mich selbst erkenne, ist jene, die die Kultur als Moment der Bewusstwerdung, des Kampfes, der Provokation, der Diskussion, der Teilnahme versteht.
Eine Kultur, die nicht mehr paternalistisch zu verbreiten ist, sondern in einem neuen sozialen Gewebe auf die Probe gestellt werden muss. Das verstehe ich unter Musikmachen: etwas das mich nicht anders engagiert als die Teilnahme an einer Demonstration, an einer Auseinandersetzung mit der Polizei, oder, wie es morgen der Fall sein könnte, an einem bewaffneten Kampf, das heißt Klassenkampf. (…)”
Wolfgang Sterneck:
DER BEFREITE KLANG
– AVANTGARDE UND KONSEQUENZ –
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