NEFEW – Rise of the Antihero

NEFEW bewegen sich stilsicher durch die Gezeiten des popaffinen Hip-Hops. Ein bewusst kreiertes Konzeptalbum mit autobiografischen Zügen hin oder her, Rise of the Antihero besticht durch kompetente Instrumentierung, eine Prise Soul und eine Menge an Oldschool-Vibes, die aber so glasklar produziert wurden, dass einen dennoch nicht die Retro-Keule erschlägt.
Das US-Schweizer Duo luschert in den Pop, hat aber genügend Credibility oder Belief, um nicht auszurutschen oder beliebig zu werden. Man ist sich seiner Radiotauglichkeit bewusst, man setzt cheesy Synthies ein, man holt eine Riege an Frauenstimmen ins Boot, die zwischen Jill Scott und einer Lauryn Hill ihre Fußstapfen setzen. Man hat keine Angst vor Refrains, Samples und Mainstream.
Gefühlige Sounds bekommen Bässe an die Hand. Detailverliebte Arrangements machen auf dicke Hose. Irgendwie steht man im Wald. Man fühlt sich an Zeiten erinnert als Snoop Dogg noch der prollige Doggystyle-Typ war. Nur NEFEW brauchen keinen G-Funk oder Pornos. Dann taucht wie aus dem Nichts ein Ice Cube-Part auf. Aber ohne Needle-Park oder Pumpgun. Auch ohne Kiffer-Comedy. Irgendwie trotzdem so catchy wie It Was a Good Day.
Nefew_1_by_Flavio_Leone
Soul hat hier Priorität. Rise of The Antihero ist vielleicht einen Ticken zu lang geraten, ist aber ein amtliches Zeichen, das Spaß macht und auf seine bestimmte Art erwachsen klingt und einen mitnimmt auf eine Reise in die Zweifel, zu den Ängsten und in die Realität. Watch out!

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