Vena Portae – Vena Portae

Vena Portae machen etwas blutleeren Americana-Alt-Folk, der sich nicht zwischen Akustik, Harmonie und Atmosphäre entscheiden kann und so ziellos durch die Gewässer der Allgemeinplätze trudelt. Gut produziert heißt nicht, gut komponiert.
Emily Barker hält mit ihrer mysteriösen Stimme das fest, was hinter das Banjo oder die Streicher geflutscht ist. Man hört ihr gerne zu. Sie schafft die Momente ab, die zu beliebig werden könnten. Das Radio liebt solche Bands. Dieser Sound lässt eine lange Autofahrt durch Schneeregen wie ein Homecoming zelebrieren. Warten aufs Christkind in der Wohnstube deines Country-Herzens.
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Barker gibt die kühle Schönheit. Das kann sie. Doch die Songs verlieren auf Dauer an Gewicht, an Dramatik und an Eigenständigkeit. Wenn man etwas über die Aufnahmen liest, fallen Beschreibungen wie klaustrophobische Zustände im Studio. Die Musik klingt dann doch eher weit und luftig. Nichts wird klein gemacht. Man denkt eher an einen langen, ruhigen Fluss, denn alles plätschert so vor sich hin. Eben noch Schnee, jetzt Heu oder Blumenwiese, später dann vielleicht noch Herzscheiße. Vieles soll sich um Hoffnung drehen. Ganz kann man sie nicht aufgeben, diese Band Vena Portae, aber eine rosige Zukunft sieht wirklich anders aus. Wieder einmal geben Talente nicht das ab, das man erwarten dürfte. Schade.

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