Wenn die Windemaschine angeht, trägt das Surren Fragmente eines verschollenen Afro-Beat-Tracks herbei, der sich im Dream-Pop und in Another Brick in the Wall-Akkorden verfangen hat, um im nächsten Leben eine Stereolab-Kopie zu sein.
Die Berliner Oracles lieben das harmonische Treiben, das Zitat, den Hall und destillierten Pop übergroßer Vorbilder. Ihre EP sucht nach Tanzflächen, nach Traditionen deutscher Klangkultur. Alle Stühle werden besetzt. Schicht um Schicht wird aufgeladen, was nicht bei drei aus den Effektgeräten gehüpft ist. Es wird immer toll, wenn sich dissonante Töne in die wunderschönen Vocals drängen, wenn Breaks nach den Beach Boys klingen oder wenn Synthies mit der Weltmusik liebäugeln oder Prefab Sprout Radiomoderatoren küssen.
Vielleicht ist die Idee hinter Stanford Torus zu verkopft? Manches verdaddelt und versendet sich. Eben noch Hippie, dann Popper und Shoegazer. Kurz den Tony Allen gebauchpinselt, um Laetitia Sadier den Kehlkopf zu rauben. Man will cool sein und spießert dabei so öde rum. Die einfachen Momente gefallen, die anderen Schichten tragen zu dick auf, so dass man den Überblick verliert und die Identität einer Band nur als Schubladen wegkategorisiert. Am Ende schrillt eine Sirene. Ich stelle mir vor, dass es Möwen sind. Oracles werden wohl ein laues Lüftchen bleiben.
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