Keletigui Traoré galt als das Sprachrohr dieses Tanzmusik-Orchesters aus Guinea-Conakry. Leider ist er früh verstorben. Sein Saxophon oder seine reingerufenen Wortfetzen waren bahnbrechend für diese spielfreudige Truppe, die gerne in Nachtclubs Sessions abhielt. Es wurde fleissig improvisiert, der Spaß hatte Vorrang.
Die musikalische Intention und das freie Spiel gaben einer Party die Ehre, die beispielhaft zeigte, was Musik transportieren kann. Man lachte laut, während eines Soloparts. Ist das zu lässig? Nein, die Tracks schweben über Muckertum und Weltmusik-Standards.
Entstanden aus Teilen des Syli Orchestre National, das von Präsident Sekou Toure protegiert wurde, bekam das neue Land Guinea-Conakry nun auch ein musikalisches Gesicht. Staatskosten für Unterhaltung und Tanz.
Keletigui vermischte Tradition mit neuen Klängen. Trotz des Versuchs auf eigenen Beinen zu stehen, schaffte es Keletigui nicht, sich von Präsident Toure zu lösen. Die Alben erschienen auf dem staatlichen Label Syliphone. Warum sollte man auch den Goldesel in den Stall sperren?
Dem Spaß tut dies keinen Abbruch, aber man weiß, dass die Musiker nicht ganz frei waren in ihren Entscheidungen. Alles wurde vom Präsidenten finanziert, gelenkt und präsentiert. Man war in einer etablierten Lage, die wohl keiner der Musiker freiwillig verlassen wollte.
So gibt es nur den Spaßfaktor und wenig Kritik.
Weltmusik 1.0 – Keletigui et ses Tambourinis – Maxi Mirimagni http://t.co/HxCbi4VIkG
jg Weltmusik 1.0 – Keletigui et ses Tambourinis – Maxi Mirimagni http://t.co/hvgqPLyjQv