Über den Bandnamen brauchen wir nicht reden. Aber vielleicht manifestiert sich hier schon ein Humor, der auch auf dem wirklich tollen Album seinen Platz findet und nicht stört. Ich weiß, dass Humor in der Musik so viel verloren hat, wie Obst in deftigem Essen, aber vielleicht ist es bei PS I Love You gar nicht Humor an sich, sondern Spleen, Leidenschaft, Ideenreichtum und Clownerie.
Das Duo hat die Garage hinter sich gelassen, manch einer wird weinen, doch Taschentücher gibt es 9 an der Zahl an die Hand. Man ist in ein Studio eingefallen und hat sich mit Druck die Konfessionen vom Leib gerissen. Liebe schwelgt in jedem Ton mit. Warme, dicke fuzzy Gitarren, die einem J Mascis mehr als den Bauch pinseln, scheppernde Drums und die quirlige, aufgekratzte Stimme machen diesen Reigen wirklich sommertauglich und leicht genießbar.
Hymnen stibitzen sich große Glücksgefühle. So was habe ich seit And You Will Know Us By The Trail Of Deads erstem Album nicht mehr gehört. Die haben ja auch gerne die besten Parts von Sonic Youth aufgeschüttet. Doch nicht nur der große Rabatz macht PS I Love You Laune. Sie lieben auch mal das kleine Gepickte. Jim O’Rourke sollte mal ein Ohr werfen. Ween sind tot, es lebe das Duo aus Kingston, Ontario.
So ist dieser angesprochene Humor vielleicht eine Versuchsanordnung des Fanseins. Sind wir Rock? Pop? Folk? Krach? Garage? Wir sind Fans. Wir liebäugeln mit dem Zitat und das mit Leidenschaft und ohne Oberleher-Zeigefinger. Was? Billig? Nein, Hits werden so produziert. Einfache Antwort. Wir machen die Musik, die uns gefällt. Wir lieben den Power-Akkord, hymnische Refrains, den Scheppersound und Jungs mit Gitarren. Kopf aus, Bier auf. Gäbe es Indie-Rock, würde man PS I Love You zu den Größen zählen. Sommerloch-Album des Jahres!
PS I Love You – For Those Who Stay http://t.co/kCSF1dJR9P
jg PS I Love You – For Those Who Stay http://t.co/NrzxBZ1z1Q
Catherine Klink liked this on Facebook.
Rita Rommerskirchen liked this on Facebook.