Lana Del Rey veröffentlicht mit Ultraviolence ein Album, das sich im Kreis dreht.
Zuerst muss ich sagen, dass mir die Produktion sehr gut gefällt. Dan Auerbach von den Black Keys hat sich mit der Erscheinung Del Reys beschäftigt. Wie kann man sie noch mehr glorifizieren? Er schickt sie in den Dream Pop-Himmel oder barfuß in den Shoegaze. Er bastelt ihr einen Mini aus Beach House und Tüll und tackert ihr ein Post-it mit der Aufschrift Blue Bell Knoll an die Oberlippe.
Lana wirkt erwachsener, selbstsicherer; sie weiß nun, ihr Image zu leben oder so mit Leben zu füllen, dass wir ihr die Trailerpark-Schönheit aus gutem Hause mit Botox in den Sneakers abnehmen. Wir bewundern sie. Doch warum hat sich Lana nicht hingesetzt und neue Songs geschrieben?
Alle Hitsingles des letzten Albums werden auf dem neuen verwurstet. An jeder Ecke, in jedem Winkel wartet die Sommerzeit-Traurigkeit. Irgendwo zockt einer Videogames, man wähnt sich im Paradies mit blauen Jeans an. Geboren, um zu sterben.
Die Eintagsfliege Lana Del Rey flattert noch einen Sommer lang. Sie haucht die Lyrics, sie weint. Ihre Coolness schwappt schon zu uns herüber, doch man wird den Eindruck nicht los, dass sie uns einfach nur zu Konsumenten ihrer Musik abstempelt. Wir sind die, die ihr das Unglücklichsein bezahlen. Ihren wahren Fans wird das schnuppe sein, denn sie wollen diese Hits, egal in welcher Verpackung.
Ultraviolence langweilt schon nach drei, vier Songs. Man verliert den Überblick. Welches Album höre ich? Ist das ein Best Of? Ein Remix? Die Glocken, die etwas Unheilvolles heraufbeschwören, machen den Genuss auch nicht spannender und kennen wir schon. Streicher-Schleim. Oh, no!
Ob es jetzt noch Sinn macht, die schönen Gitarren zu erwähnen, vielleicht das einzig Neue? Nein, es ist zu spät. Willkommen in den Charts! Ultraviolence ist eine Ballade, die wohl nie mehr endet. Sie zerschellt irgendwann an Oliver Geissens Chartshow-Couch. Und keiner will Schuld haben.
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jg Lana Del Rey – Ultraviolence http://t.co/RFGO1xoSmj
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