All Saints Compilation – Greater Lengths * Jon Hassell – City: Works Of Fiction * Djivan Gasparyan – I Will Not Be Sad In This World/Moon Shines At Night

Die All Saints Records sind immer noch das amtliche Zuhause für Ambient, Neue Musik, Score und Worldmusic 2.0. Geschmackssicher veröffentlichen sie Neueinspielungen, Remasters oder Re-Works alter Klassiker von den Eno-Brüdern, Jon Hassell, Harold Budd und Co..
Für den Einsteiger ist die Compilation Greater Lengths eine zielorientierte Zusammenstellung toller Tracks der bekannten Künstler. Ambient, Kraut, Science Fiction-Funk, Experiment und Kunstkacke werden auf wundersame Weise zu einem Konglomerat, das sich so homogen aufstellt, dass man fast in Trance fällt und den Überblick verliert. Wer das nicht in sein Herz schließt, der braucht mir nicht mehr mit Musik kommen.
Außerdem bekommt er mit dieser Mischung einen wunderbaren Soundtrack für die Beschallung einer Party für illustre Gäste, denen es nicht reicht, dass die Charts dudeln und hat als Sahnehäubchen mit der Re-Works-CD einen Ausblick in die Zukunft zur Hand.
Die Originale haben nichts an ihrer Dramatik, Stringenz und Zeitlosigkeit eingebüßt. Sie könnten auch aus dem Jahr 2014 stammen. patten, Sun Araw oder die Peaking Lights lieben die Originale, die Musiker, die Epochen und zaubern ihren eigenen kleinen Kosmos mit Respekt hinzu. Man erinnert sich wieder gerne an John Cale oder an Roedelius. Nicht nur die Musikpolizei darf zuschlagen. Pflichtkauf!
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jon hassell
Djivan Gasparyan - I Will Not Be Sad In This World:Moon Shines At Night
Wer nach diesem Hörgenuss Lust auf Jon Hassell bekommen hat, der darf sich über eine Dreifachset-Veröffentlichung freuen, die das Klassiker-Brett City: Works of Fiction, eine unveröffentlichte Liveaufnahme aus dem Jahr ’89, die Brian Eno abgemischt hat und Demos, Outtakes und Re-Works zeitgenössischer Musiker beinhaltet. Fusion-Sound, der immer futuristisch mit den Grooves spielt. Hassell verbindet Konzept mit Komposition. Eine Quasi-Weltmusik, die berauschend wirkt. Eine Klangwelt, die unbekannte Tradition mit der Wucht des Großstädtischen mixt und bassig seine Bahnen sucht. Experimentell.
Der Re-Release zweier Aufnahmen von Djivan Gasparyan komplettiert jeden Wunsch eines Sammlers. Gasparyan, der größte noch lebende Musiker Armeniens und ein Meister des Duduk, des antiken armenischen Holzblasinstrumentes, hat es nicht nur auf diverse Soundtracks geschafft, sondern erfreut sein Publikum seit 50 Jahren weltweit mit seinen gefühlvollen Arbeiten.
Musik für den Holzblasinstrumenten-Schnitzkurs oder für deinen eigenen Dia-Abend, bei dem deine Freunde nur wegen der musikalischen Untermalung kommen. Bilder fliegen am inneren Auge vorbei. Man fühlt sich staatenlos, aber glücklich. Kein affiges Gehabe, keine Straßenmusik-Romantik. Das mystische Spiel versprüht Pathos, Lebensfreude und gibt einen tiefen Einblick in die Seele des Musikers und die der ZuhörerInnen. Welche Kraft da freigesetzt wird, muss jeder für sich selbst erleben. Es werden Mantras für verletzte Herzen ausgedünstet und Lösungen für unsere all so wichtigen Alltags-Probleme angeboten. Man muss es nur zulassen und wollen. Gasparyan findet Ausdrucksmöglichkeiten auf dem Instrument, die noch niemand vor ihm rausgelassen hat. Ist das jetzt Jazz? Geheimtipp.

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