Warpaint gucken weiter in die Kerze, da kann auch die Hektik, die das Schlagzeug manchmal auslöst, nichts anrichten. Unter der Tagesdecke brodelt es zwar, doch kalter Schweiß tritt an die Oberfläche. Wenn Psychedelic zu Esoterik wird, zieht der Totengräber ein Tarot-Kartenspiel aus der Gesäßtasche.
Warpaint zielen mit ihrer Unschuld und ihrem Understatement in die offene Wunde geplagter GroßstädterInnen. Sie rühren mit den Fingern drin rum. The XX-Pflaster sind uns ausgegangen. Cat Power und Bat For Lashes sind auch für kurze Zeit Geschichte.
Warpaint brechen Räume auf, richten aber mit Interieur von der Stange ein. Eine Pianoballade kann keine Schauer mehr auslösen. Alles ist am richtigen Platz. Gemütlich ist nichts. Warpaint schaffen ein kühles Ambiente, das wie ein Proberaumaufenthalt wirkt, bei dem das Fenster aufgelassen wurde. Gibt es noch Waver? Auf jeden Fall erzeugen die Damen entspannte Momente, die Björk aus der Dunkelheit tanzen lassen. Anderes verschwimmt in Klanggebilden, die immer für eine Art von Traurigkeit stehen, die man nur im Fernsehen sieht. Wie Schamaninnen gleiten sie durch die Nacht und verteilen Kreide einer PJ Harvey-Produktion. Warpaint bauschen Künstlichkeit auf, die immer wieder fasziniert, aber auch auf Länge an ihrer biederen Experimentierfreudigkeit zerschellt. Warpaint bleiben in ihrer Ecke. Keine Angst, alle wollen sie sehen.
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