Heated Land erzeugen mit ihrer rudimentären Art ein beruhigendes Gefühl, das einen settled, also auf den Boden der Tatsachen zurückholt und über Genres sowie Herangehensweisen an Kompositionen nachdenken lässt.
Heated Land bleiben nah beim Song. Nichts wird aufgebauscht oder gar unnötig verschönert. Manches wird durch die Stringenz des Vortrages zwar trocken, aber die Geschichten liegen auf der Straße, also müssen Strophen reichen. Refrains würden nur unnötig Pep in die Atmo blasen. Den Namen Dylan in einer Rezension müssen sie sich erst noch erspielen.
Andreas Mayrock ist mit seiner Stimme zwar der, der den Kopf hinhalten muss, doch auch seine Musiker wagen diesen Spagat zwischen untypischen Country und Roots-Folk. Sie spielen zu. Mayrocks Stimme sucht nach Fassung. Manchmal klingt sie so, als würde sie eine Fantasiesprache singen. Alles wird runtergefahren. Eine Liveatmosphäre wird geschaffen, die puristisch, aber clever inszeniert wurde. Die Lieder schauen zwar nicht unbedingt über den Tellerrand, sind aber angenehm unzeitgemäß. Mayrock legt wohl mehr wert auf die Stimmung als auf einen Spannungsbogen oder einen Überraschungscoup. Der Kontrabass bringt Finesse und die Mundharmonika die weite Welt.
Heated Land sind irgendwie da und doch ganz weit weg. Sie züchten sich ein eigenes Pferd, das in den Satteltaschen zwar Country hat, aber auch Szenegröße Bill Callahan als Flüsterer fungieren lässt. Harmlos romantisch.
HEATED LAND * SMASH GLASS from HEATED LAND on Vimeo.
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