Darkstar Live Hamburg, Kampnagel 21.08.2013

Seit langem bin ich mal wieder auf einem Konzert, auf dem das Publikum mehr den Blick in den Rückraum wirft als auf die Bühne. Der Sound am Abend des Darkstar-Konzertes ist mies, auch ich blicke des öfteren nach hinten, um zu sehen, welcher Mischer da fuhrwerkt. Ist es der eigene mitgebrachte Mixer oder kämpft ein Kampnagel-Mitarbeiter mit der Halle? Der mitgebrachte Mischer schraubt und schraubt. Vergebens.
Der Raum an sich ist ja schwierig, das weiß man und doch habe ich auch dort schon gut klingende Konzerte gesehen. Auch auf dem diesjährigen Sommerfestival. Darkstar bemühen sich, haben sehr aufgefahren. Loops, Synthies und Interludes. Sie sind laut, zu laut. Dabei geht schon vieles des Filigranen verloren. Die Bass-Sounds brummen nur, die Stimme ist zu leise, dann zu laut, dann zu feedbacklastig. Die Bassdrum knallt. Alle Regler scheinen auf zwölf zu stehen. Alle Kanäle haben einen Brummton als Unterlage, der einfach nicht wegzuregeln ist. So scheppern die eigentlich poppig angedachten Tracks lustlos dahin. Nach zwei, drei Songs leert sich die eh schon nicht gut gefüllte Halle.

Darkstar

Darkstar fordern das Publikum auf, noch näher an den Bühnenrand zu kommen. Vielleicht ist das die Lösung. Vielleicht hat man vorne den besseren Monitor-Sound. Nein, leider ist der Abend für die Katze. Man muss dem Hamburger Publikum hoch anrechnen, dass es sogar frenetisch applaudiert und sogar kurz Hüfte und Kopf bewegt. Leider haben Darkstar nicht den Rahmen erhalten, den sie verdienen. Auf dem Nachhauseweg brummt mir noch der Schädel und diesmal liegt es nicht am schlimmen Beck’s.

0 Gedanken zu „Darkstar Live Hamburg, Kampnagel 21.08.2013“

  1. Man wird das Gefühl nicht los, sie hätten lieber bei Hyperdub bleiben und sich das Aufwändig-Schmacko-Warpcover schenken können. Find die letzte Scheibe lange nicht so stark wie „North“ bzw. ganz im Gegenteil richtig öde, vor allem ist alles weg, was vorher gut war (Pop, Dancefloor, Karge Arrangements), dafür unnötig viel Animal-Collective-Geschwubber ohne Kiff, Pink Floyd und vor allem Spasss. Man wartet lange auf den Knaller, nur um zu merken, dass man beim vorletzten Stück angelangt ist und da nix mehr kommen wird, und wenn, isset zu spät. Open-Source-Auftritt war wirklich nix. Ich glaub, der Sänger hatte coole Turnschuhe.

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