Eve – Lip Lock

Grammy-Gewinner sind in Deutschland wie Schall und Rauch. Auch Eve ist so ein Fall. Nach elf Jahren Abstinenz meldet sich nun die selbsternannte Queen, die mal zu den Ruff Ryders gehörte, zurück. Vielleicht kennt man Grammy-Gewinner aus Filmen? Nein, auch nicht. Was war noch mal der Echo?
Bislang dachte ich immer, dass Missy Elliott die Krone des Female-Raps tragen würde. Hier ist sie immerhin als Gast dabei und unterstützt Eve bei dem Gedanken, Pop-Rap mit aggressiven Parts zu kombinieren. Eve poltert munter drauf los. Ihre Backings sind danceorientierte Mega-Bumser, die ständig knallen. Die Hooklines sind eher unrund als spitz. Eve bietet mehr Rap als Hip-Hop an, dabei schielt sie immer wieder in die Clubs. Sie schwadroniert über Power und Prestige. Sie lässt gepflegt die Eierstöcke raushängen und überzeugt als Queen, die niemand kennt nur am Rande.

Eve

Viele elektronische Sounds flirren umher. EDM, Dubstep und Dancefloor. Genres wie Grammys. Verstaubt. Einige orientalische Sounds machen die Welt zu ihrer. Sie keucht. Dennoch weiß Eve nichts mit ihrer Krone anzufangen. Sie wirkt ein wenig planlos. Soll ich hochgepitchte Glitch-Krachgeschichten einbauen? Soll ich explodieren oder bin ich sexy R’n’B? Bin ich Big Beat oder nur Big in Business? Reicht mir Hollywood oder will ich Street Credibility mit Bling Bling und dem Pool? Bin ich eine Bitch? Snoop Dogg hat auch keine Antworten. Die Eve-Olution bleibt aus. Eve verdaddelt sich. Sie ist eher eine prollige Hofnärrin, die ihr Amt verspielt. Gib die Krone einfach weiter!

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