Wieder ein Comeback. Auch die Boards Of Canada wagen sich aus ihren Villen. Die Sandalen passen immer noch wie angegossen.
Tomorrow’s Harvest buhlt um die Liebe alter Wegbegleiter, die inzwischen James Blake und Nicolas Jaar hören oder verwaschene Two Lone Swordsmen-T-Shirts tragen. Das Album stichelt nicht, es fläzt sich hin.
Die Stärken von Boards Of Canada sind ihre Präsenz, ihr Druck und ihre Soundvielfalt. Das gemäßigte Tempo muss sein, sonst würden die Hörer in der Tiefgarage bei der Parkplatzsuche anfangen zu rasen.
Tomorrow’s Harvest schafft Stimmungen, die zwischen Space-Night in der Wüste Gobi und dem letzten Abschlag vor der Schließung auf der Driving Range deiner Vorstadt hin und her pendeln. Eben noch Sushi, jetzt Astronautennahrung.
Die Qualität ist wieder sehr hoch, dass muss man attestieren, doch die Melodiebögen sind ein wenig am Reißbrett konzipiert. Grundtöne wiederholen sich in der Breite. Gutes Handwerk bedeutet nicht immer Spaß oder Euphorie. Manchmal ist man aber mit dem zufrieden, was man eh erwartet hat. Siegel drauf, Mundabwischen. Einzelne Tracks stehen nicht im Mittelpunkt. Das Albumkonzept muss funktionieren und das tut es bei mächtigen 16 Liedern.
Wenn man dann wieder aufgewacht ist, war alles gar nicht so schlimm; es hat gar nicht weh getan und die Afterwork-Schicksen wollen das Album gebrannt haben. Du greifst zur Spindel. Willkommen zurück, Boards Of Canada! Und jetzt lasst mich weiterschlafen.
Boards of Canada – Gemini (from Tomorrow’s Harvest) from Beta 401 on Vimeo.
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boah, die mit ihrem instagram-elektronika 😉