Daft Punk – Random Access Memories

Wer hat denn Vocoder-Stimmen vermisst? Ich nicht. Wer hat diese Party geschmissen und wer musste bei jedem Song Handclaps setzen? Ich nicht.
Daft Punk sind zurück. Die alte Floppy-Disc-Version der Musikrevolution. Die Roboter ohne Gelenkschmiere, die sich zu oft bekifft Jean Michel Jarre-Alben anhörten und die Legende von Chic Mystique versuchen fehlerfrei nachzuerzählen.
Die ganze Welt springt bei der Comeback-Meldung aus der Hose. Menschen wollen tanzen, Menschen lieben das Nachtleben. Der Landeplatz im Hype ist eine 80er-Jahre-Mördergrube.
Einige von diesen Kreaturen, die früher mal als Fans bezeichnet wurden, lassen sich mit funky Gitarren abspeisen oder mit einem Platz auf der Gästeliste. Chilly Gonzales legt seine weiß behandschuhten Hände auf die Klaviatur. Julian Casablancas macht den Strokes-Roboter. Er ist der androgyne Bruder, der mit der Nasennebenhöhlenentzündung.

DAFT PUNK

Das Spiel der Liebe beginnt. Daft Punk mucken etwas müde in ihrem Leichenhemd. Sie drehen an der Uhr und reißen uns in ein Hörspiel mit Giorgio Moroder, das von Christian Brückner hätte synchronisiert werden sollen. Pharrell Williams versprüht kurz Jugendlichkeit und Coolness. Was wird erzählt? Nichts. Alles nur Fragmente der Zeit, freudige Partyerlebnisse. Die Tanzfläche wird zum Tempel.
Daft Punk machen Musik für die Taft Punks. Sie bleiben leider eine langweilige Band, die mit ihrem Image spielt, aber strunzöde Songs darbietet, die nichts wollen und nichts können, aber wir haben es wohl nicht anders verdient. Wir scheißen sie mit unserem Geld zu, so dass die Franzosen sich ganz Paris kaufen könnten.
Daft Punk machen immer noch Musik für Afterhour-Büromäuschen, die gerne nach zwei Aperol-Spritz dem Roboter an den kalten Hintern fassen. Hey, sie müssten mit ihrem Raumschiff mal irgendwo anecken. Mit Schrammen im Helm wäre das alles erträglicher. Großer Mist.

Doin‘ it Right – Daft Punk – Random Access Memories from Vj Robson Victor on Vimeo.

0 Gedanken zu „Daft Punk – Random Access Memories“

  1. Subjektivistische Kultur- und Musikkritik, völlig legitim, aber je subjektiver desto weniger Relevanz. „Strunzöde Songs, die nichts wollen und nichts können“ Das ist einfach ganz, ganz weit daneben, aber meine Meinung ist auch nur subjektiv. Afterhour-Büromäuschen wirst Du mit Deiner Kritik sicher nicht treffen, denn die lesen keine Blogs.
    Man darf übrigens (YES, Subjektivität, is sie nich großartig?) das „Tanzen“ in der Musik von Daft Punk durchaus als Metapher für etwas Größeres wahrnehmen, wenn man mag. Und will. Und kann.

  2. Strunzöde Songs, die nichts wollen und nichts können trifft den Nagel auf den Kopf. Daft Punk gaukeln uns vor, wir fänden Giorgio Moroder relevant. Jet Set, Monte Carlo und metaphernverseuchte Tänzer glauben irgendetwas in dieser Disco-Musik zu entdecken. Leider ist da nix.

  3. @Zloty: Subjektivität hin oder her – Ich hab mich leider genau gleich gefühlt beim Anhören der Platte…Wenn man bedenkt, dass die Jungs mal sowas Relevantes wie „Homework“ zurechtgeschustert haben, muss man sich für dieses Album gleich doppelt fremdschämen.
    Für alle Random-Liebhaber: JA, ich bin Fan der frühen Daft Punk-Alben und hätte mir was weniger Geschliffenes und Autogetuntes erhofft.

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