The Strokes – Comedown Machine

Mal kriegen die Strokes aufs Maul und mal werden sie mit Höschen beworfen. So gemein ist das Pop-Biz.
Meine Höschen für die New Yorker verstaubten in den letzten Jahren nur noch in der Schublade, doch hey, ich muss mal wieder kramen gehen, ob ich noch was Knappes für die Boys habe, denn Comedown Machine ist die beste Strokes-Platte seit Room On Fire.
Dass Casablancas ein guter Songwriter ist, weiß man. Leider hat er sich in den letzten Jahren eher als fauler und langweiliger präsentiert, doch 2013 scheint das Jahr des Comebacks, des Pops zu sein. Man besinnt sich wieder auf Qualität. Man will wieder was Ernsthaftes abliefern und nicht nur Stückwerk oder Songs als Selbstbeweiräucherung.

The Strokes 2013

Die Strokes erstrahlen in neuem Glanz. Casablancas hat die Kopfstimme entdeckt, die 80er mit Chanteuse Morten Harket, die Disco mit dem weißen Michael Jackson und den Rückspiegel mit Blick ins eigene Oeuvre als Mitgift für hartgesottenen Ersties.
Auch scheint die Coolness einer gewissen Romantik weichen zu müssen, die aber ein sehr dichtes Klangbild aufweist und somit neue Facetten in die Riffs gaukelt. Ja, man hat mitunter das Gefühl, dass die Strokes etwas zusammenmischen wollen, dass ihre Wahrnehmung auf eine neue Stufe heben soll. Sie simplifizieren ihre Songs nicht, nein, und dennoch klingt alles mehr wie aus einem Guss als in den letzten Jahren. Sie verschmelzen Dance und Pop. Alles klingt einen Ticken tighter und spaßiger. So funkelt die neue Strokes-Scheibe mit vielen Geheimnissen und Referenzen durch die Zeit, um uns am Ende mit Call It Fate, Call It Karma in eine verrauchte Revue zu locken, in der es nur ein Julian Casablancas schafft, Hoffnung zu versprühen. Für jeden ist etwas dabei.
Wer mitsingen will, hat es immer noch schwer, denn so easy sind die Meloden nun auch wieder nicht gestrickt. Du musst schon eine weite Range haben und viel Einbildungskraft. Hey, ich glaube, ich bin wieder Fan.

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