Django Unchained – OST

Tarantino ist ja dafür bekannt, dass er seine Filme mit Retro Chique unterlegt. Wir wissen aber auch, dass er gerne, trotz aller Übertreibung, authentisch bleiben möchte. So mischt er vergnüglich Spagetti-Western-Soul mit HipHop. Wäre Amy Winehouse noch am Leben, sie dürfte nicht nur mitspielen, sie dürfte auch das Titellied trällern.
Obwohl Quentin eigentlich gerne beim Original bleibt und mit Luis Bakalov einen perfekten Komponisten vorfindet. Wie gemacht für Tarantinos Kleinjungen-Phantasien. Also bleibt Amy doch in der Gruft. Tarantino holt mit Pauken und Trompeten den Morricone aus dem Pferdestall, lässt Christoph Waltz quietschiges Englisch sprechen und lädt John Legend ein, sich an der Retromaschine zu beteiligen. Alles geht locker ineinander über.
Ein Soundtrack für einen Ausritt mit dem Jeep der Großstadt-Mutti. Ein popkulturelles Bohnensüppchen, das seine Freunde finden wird. Die Mädels schwärmen von Franco Nero, die Jungs sehen Bardot in Shalako vor ihren geistigen Augen. HipHop bekommt Kastagnetten an die Beats, da klappert das Campinggeschirr gleich doppelt so schön. Tarantino lässt die Sonne untergehen. Italien fliegt in die Staaten. Slidegitarren klingen nach Bon Jovis Wanted Dead Or Alive. Herrlich.
Django ist der neue Bond und Tarantino ein cleverer Filmliebhaber mit einer Hand voll Dollar. Kann man ihm böse sein? Nein. Tarantino will nur spielen. Seine Munition sind Popcorn, Pop und gute Rechercheure. Der Soundtrack holt nicht die Piñata vom Baum, doch man liebt diese Elvis/Tom Jones/Bassey-Revue. Unterhaltsam. „Ich bekam einen Namen, ich bekam einen Namen,
wie der zwitschernde Vogel und die krächzende Unke.“



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