Jake Bugg – Jake Bugg

Jake Bugg ist ein Phänomen. Vielleicht gar nicht er selbst, sondern der Zustand, dass er Großbritannien mit einer Musik beglücken kann, die ewig gestrig zu sein scheint. Die Kids in den Pubs scheinen zur Vernunft zu kommen. Das Album schoß direkt auf Nummer Eins, obwohl die Single kurz vorher rumdümpelte. Was macht denn Jake Bugg überhaupt?
Er bewegt sich clever in den Traditionen britischer Popmusik. Doch auch einen Blick über den Teich wagt er. Bob Dylan ist da die Koryphäe des Storytellings. Bugg nölt auch gerne. Eine Mundharmonika bläst die Sonne aus. Der blutjunge Musiker aus Nottingham spielt unbekümmert seine countryinfizierten Mini-Hits runter. Manchmal quietscht er zu sehr. Doch er schafft es, dass man hängen bleibt. Man möchte mehr hören. So gelingt Jake Bugg ein Album, dass gar nicht weiß, wohin mit sich. Liegen die Songs in den Gehirnwindungen eines Alex Turner rum? Darf Donovan endlich abtreten? Könnte Dylan Bugg als Sohn akzeptieren?
Mir persönlich gefallen die schmalzigen Nummern am besten. Handgemachte Musik, die einen in Zeiten zurückwirft, die geprägt waren von Musikerköpfen mit Herzblut und Visionen. Oasis sind tot. Oasis haben andere Musik gemacht, gut, aber in Bugg steckt ein Mini-Mod, der auf dem richtigen Weg ist, um die Gallaghers vergessen zu lassen. Sehr schönes Album.

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