…And You Will Know Us By The Trail Of Dead haben das Tempo angezogen. Vorbei sind die Zeiten, in denen epische, psychedelische Rockopern die Alben intellektualisierten. Obwohl man das auch alles nicht so wörtlich nehmen sollte. Denn auch das achte Album hat seine kleinen Spielereien.
Schon in Pinhole Cameras mischt sich eine ausgeruhte Bridge in den Post-Core. Emo-Melodien legen sich über die kratzbürstigen Riffs. Die Snare ist nicht an Tempolimits interessiert. Gitarrenwände fliegen an der Front vorbei. Knüppeldick wird dann Schicht für Schicht aufgetragen. Manchmal wird so viel Chaos abgefackelt, dass die röhrende Stimme Keelys unterzugehen scheint.
Auch Up To Infinity ruht sich im Mittelteil kurz aus, um Kraft zu tanken für die nächsten Aufgaben. „Trail Of Dead“ bleiben oder werden wieder die dynamische Band der Anfangsjahre. Sie lieben Melodien, Ausbrüche, Energie und Steigerungen. So ist das neue Album ein Ausrufezeichen. Mitgröhlparts zünden die olle Punkfackel noch mal an. Es gibt sie, diese Momente, in denen man die Arme in die Luft streckt. Ein knackiges Ungetüm, das es aber nicht immer schafft, die Kraft zu bündeln. Manches zerschellt am Anspruch. Die wilde Snare schießt gelegentlich über das Ziel hinaus.
Doch Trail of Dead sind eine amtliche Band, die weiß, wie man große Emotionen in Lautstärke umsetzt. Lost Songs spielt mit Poprock, Handclaps und Hymnen. Der Kopf lässt das Nicken nicht. Man kann sich erneut in diese Band verlieben, doch man wird auch den Gedanken nicht los, dass die erste Platte ihr Vermächtnis zu sein scheint. Trotz allem eine wirklich gute Platte.