Moon Duo – Circles

Moon Duo werden breiter, ja mutiger in ihrer Performance. Circles spielt sich unbekümmert in die sich auf repetitive Parts beruhende Art von Rockmusik, die schon seit Jahren keinen mehr interessiert. Doch die Lokomotive hat wirklich keinen Dampf mehr. Leider.
Deszendierende Synthie-Töne laufen gegen freimütige Gitarren-Akkorde an. Sanae Yamada und Ripley Johnson bleiben stoisch klaren Strukturen treu. Der Aufbau unterscheidet sich nur in der Länge der Stücke.

Im Hintergrund spiegelt sich die alte Fratze „Drone“ in den Pfützen, die Suicide noch nicht ausgetrocknet haben. Die Garage wird aufgeschlossen, kurz durchgelüftet und wieder geschlossen. Moon Duo sind die Weiterführung eines Blues-Gedanken, ohne Jack White ins Boot zu holen. Wie es schon The Jesus and Mary Chain, Spacemen 3 und dann Spiritualized vollbrachten, gelingt es auch Moon Duo ganz gut. Ein wenig langweilig, aber doch mit Herzblut.
Der Titeltrack birgt ein schön ausgestelltes Gitarren-Solo. Vielleicht hätte eine andere Dynamik dem Album gut getan. Vieles plätschert doch bekifft und psychedelisch daher. Auch wenn das Tempo angezogen wird, bleiben die Songs in ihrem Raster hängen. Man muss sich schon sehr fallen lassen, um dem Ganzen Tiefe zuzusprechen. Moon Duo sind eine interessante Variante eines alten Genres. Sie leben in einer Retro-Welt, die kurz faszinieren kann, auf Dauer aber leider keinen Wert hat.

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