Josephine Foster – Blood Rushing

Josephine Foster setzt auf die Eleganz ihrer Stimme, die zwischen den Lagen liegt, so dass ihr der Weg in die Opernhäuser verwehrt blieb. Doch auch der Folk hat seine Spannbreiten, die Foster genüsslich auslotet.
Mit einer gewissen Strenge geht sie die Sache an. Sie beruft sich auf alte Traditionen. Manches huscht aus den 1930er Jahren Richtung Hollywood, anderes schiebt sich an den Country heran, um aber auch die Mythen aus der Wüste miteinzubeziehen. Fosters Stimme ist ihr Kapital, natürlich bringt sie dies in jedem Moment zur Geltung. Die Mischung aus Sopran und Mezzosopran verleiht Foster eine Einzigartigkeit, die aber auch nicht ganz einfach zu hören ist.

Das Schlagzeug bleibt rudimentär. Akustische Gitarren picken fleißig um die Wette. Víctor Herrero spielt einige tolle elektrische Licks. Gerade die Songs, die sich nicht im Barock tummeln, scheinen mit einer sonnigen Leichtigkeit. Auch die verliebte Violine von Heather Trost unterstützt dieses sehr musikalische Projekt ungemein. Und dann verfällt Foster doch noch in Psychedelic. Quasi in improvisierten Rock. Sie verlässt die Strenge ihrer Angelegenheiten. Das Blut rauscht. Kreativer und mutiger als Josephine Foster sind wohl wenige. Stark.

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