Bei Ariel Pink laufen immer zwei Songs gleichzeitig. Und wenn man schon mal dabei ist, kann man noch die alte Bandmaschine dazu dudeln lassen. Auf den Tapes sind alte Sprachaufnahmen, die man mal im besoffenen Kopp für lustige Anrufbeantworter-Ansagen benutzen wollte. Ariel Pink legt heftig nach. Nach dem ungeahnten Erfolg mit Before Today, will Ariel noch eine Schippe drauflegen. Egal, ob der Eimer schon voll ist oder jemand das Wort Eklektizismus falsch buchstabiert hat.
Da klappert das Pferd mit den Hufen in der spleenigen „Symphony of the Nymph“ – da wabert Dr.Snuggels lässig in einer 70er Interpretation, macht aber auf 80er. Die Hippies entfusseln ihre Haare. Ariel schafft das Glanzstück sich zwischen Kontinenten und Welten zu bewegen. Mal guckt er irrsinnig zurück, mal blinzelt er gedankenverloren in den Lupenbecher der Psychedelia. Kann man das noch größer machen? Ariel reichen nicht zwei Hochzeiten. Auf allen will er tanzen oder wenigstens einen Plastikpool vollpinkeln.
Er verbindet mit neonpinken Schnürsenkeln längst ausgedörrte Genres. Ein tolles Album, das immer dann am besten ist, wenn es mal nicht die rosarote Brille auf hat – wenn nicht nach Sensationen oder Skurrilitäten gegiert wird. Musik für die Waschküche oder die Roller-Disco auf dem platten Land.