Don Preston – Filters, Oscillators & Envelopes 1967-82

Was hat er nicht alles gemacht? Er war bei den Mothers of Invention an den Tasten, hat an Filmscores produziert von Apokalypse Now bis Emmanuelle, um dann als Grandmother in Ehren zu ergrauen. Nun möchte eine Neuerscheinung den Elektronik-Pionier Don Preston würdigen.

Das Album spannt einen weiten Bogen von den 60er Jahren, in denen Preston frühe Eigenbau-Geräte mit bis zu 50 Oszillationen vollstopfte und diese dann zum ersten Mal in Bands einsetzte, um darauf bei Zappa exotisch zu solieren; weiter über die 70er-Jahre Arbeit „Analog Heaven“ bis zu dem Stück „Fred & Me“ aus dem Jahre 1982.
Wer die Lebendigkeit und Ironie der frühen Mothers-of-Invention-Arbeiten kennt, wird sich über die lineare Behäbigkeit der synthetischen Exkurse des Don Preston wundern. Aus heutiger Sicht bildet ihre klangliche Farbpalette zwar ein weites Spektrum oszillierender Experimentierfelder jenseits eines Bob Moog ab und allein dafür findet Preston nun eine berechtigte Würdigung. Doch bleiben die Kompositionen weitgehend (bis auf Analog Heaven 6 +7 und Fred & Me) durchschaubar und antriebslos. Über allem hängt der kurzatmige Gestus einer Instrumenten-Präsentation. Preston findet seinen Rhythmus fast nicht. Allenfalls zeichnet sich die Zweitverwertbarkeit der Produktionen als Filmscores ab, dennoch sicher interessant für Analog-Fetischisten und Synthesizer-Historiker.
„Filters, Oscillators & Envelopes 1967-82“ ist im Mai 2012 bei Subrosa erschienen.

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