Die Liars waren ja immer schon auf dem Sprung ins Nirgendwo. Auf dem neuen Werk versuchen sie sich an Laptop-Sit-Ins, die sich düster ins groovige Psychedelia-Universum kiffen.
Ein dubbiger Bass hüpft unter orientalischen Hallfahnen. Die Leierstimme von Angus Andrews gemahnt an Heulbojen wie Thom York. Schöner ist es, wenn er den trüben David Bowie macht. Vieles klingt abgeschnitten. Melodien werden vermindert dargeboten. Fast kein Ton darf länger als zwei Sekunden gehalten werden. Sofort fällt er die Rutsche runter. Zack, da ist sie auch schon die Schere. Als Gerüst dienen Tribal-Rhythmen, die sich schlank an den Hüften festsetzen. Vieles jault.
Allerhand kleine Synthie-Töne, Glöckchen, Hupen oder Triangeln huschen durch den dunklen Club. Klar, es ist auch wieder Vuvuzela-Zeit. Erst bei No.1 Against The Rush geht der Sound ins Tanzbare, weil eine Snare den Weg weist und der Bass mal durchzieht. Ein bisschen langweilig. Da wurde einfach zu viel nachgedacht. Man muss auch mal den Rechner ausschalten. Nicht jedes Sounddesign, nicht jede Synthie-Grätsche muss das Ganze auffüllen. Zerschossener Folk lutscht an einem Fieldrecording. Tellerränder klappern.
Mit Voice-Samples wird gerne gearbeitet. Auf einmal vergisst man die Radiohead-Anmutung. Da sind sie TV On The Radio näher. Insgesamt ist das Hirnfickerei mit tadellosen Darstellern. Man hätte aber mehr am Skript arbeiten sollen. Verpuffte Liebesmüh.