Und wieder bimmeln allerhand Synthies. So weich! So verträumt. Devil’s Work darf sogar das alte Robbie Williams-Piano aufarbeiten.
Miike Snow lassen auf ihren Erfolg ein klassisches zweites Album folgen. Überhits werden eher liegen gelassen. So macht man das bei einem Nachfolger, wenn man schon alles gezeigt hat. Trotzdem gibt es genügend Momente, die für wackelige Beine sorgen. Miike Snow versuchen das Ganze, was geklappt hat, weiter auszuschmücken. Bläser werden eingeladen. Streicher machen viel Wind um Nichts. Die sehr gut gesetzten Percussions klöppeln den Sommer herbei.
Andrew Wyatt darf wieder genüsslich singen. Des öfteren bekommt er an den Endungen Filter an die Stimmbänder geklemmt, um clubtauglich gemacht zu werden. So entstehen Hymnen, die uns klassische Popverweise vorgaukeln. Und Hey! Es funktioniert. Deftige Beats untermalen die schrägen Loops. Die Synthies sind nach wie vor sehr wichtig. Sie tragen die Songs. Ein Hölzchen schenkt zwischenzeitlich einen karibischen Cocktail ein. Vase ist schon langweilig. Zu vieles wird einfach nur aufgeblasen. Was kann man da noch erwarten? Einen neuen Werbedeal? Vielleicht. Das Tempo des ersten Albums ist zurückgeschraubt worden. Miike Snow legen nun mehr Wert auf Gedöns und Firlefanz. Kann man machen, aber so richtige Burner fehlen irgendwie. Auch Pretender hätte gut ein wenig abgespackter daher kommen können. Man verliert den Überblick. Euphorie sieht anders aus.
Miike Snow ‚The Wave‘ from Arianna Tomasettig on Vimeo.