Es hat sich einiges getan seit The Golden Archipelago. Jonathan Meiburg hat sich noch mehr dem Rockpathos in Strumpfhosen verschrieben.
Das hört man nicht nur in den dichten Kompositionen, die alles ausloten, was der Country und Folk so an rockigen Gesten dagelassen hat. Nein, man hört es vorwiegend in dieser Stimmlage, in der Jonathan singt. Er holt ein wenig zuviel Musical und 80er-Morten Harket mit Bryan Ferry-Zerbrechlichkeit in sein trübes Leben, das wohl nur in Scheunen stattfindet. Manchmal übertreibt er es wirklich, dann hat man einen Chris de Burgh vor Augen, der sich dem irischen Liedgut nähert, obwohl alle nur die Lady in Red hören wollen.
Die Songs haben eh eine Wirkung, als wäre die Band auf Wanderschaft durch Herr der Ringe-Mooswälder. Manchmal fehlt nur noch ein wieherndes Pferd. Ich bin schockiert! Komische Band! Komische Platte! Ich verstehe diesen Ansatz nun wirklich nicht. Das ist leider auf Dauer sehr langweilig und bisweilen sogar nervig. Irgendwie wie New Model Army ohne Zahnlücke oder wie Talk Talk ohne Gravität. Schlichtweg beschissen!
Hm, vielleicht sollte man einen Draht zu Band und Platte haben um eine brauchbare Rezi zu schreiben. Diese hier ist nicht brauchbar. Eigentlich sogar völlig beschissen am Kern vorbei.
Nur positive Rezensionen sind brauchbar.
Nö, passende und zutreffende Rezensionen sind brauchbar. Mit Sinn für Wort und Musik. Und der stilvolle Versuch zu beschreiben warum das gut oder nicht gut ist.
Aber einfach nur Klischee-Gülle auskippen und zu diesem genialen differenzierten Urteil „beschissen“ zu kommen ist Gosse und unterste Schublade. Wenn das dein Stil ist hab ich Mitleid.
Ich bin kein Fanboy, finde das Album mittelprächtig, aber so ein ödes Geschreibsel ist so nichtsagend wie Fliegenschiss an der Wand. Nichts für ungut…