The Maccabees – Given To The Wild

Die Maccabees legen die Ohren frei, um sich dem ganz großen Kosmos entgegenzustrecken. Das Stadion ruft, der Hinterwäldler-Club ist nicht farbenfroh genug und dient auch nicht zur Geldwäsche.
Hallräume werden gezielt eröffnet, meist um sich selbst im Kreis zu drehen. Melodien mit Gesangsflöten lassen nicht nur das Emoherz, sondern auch das Coldplaygewissen schnalzen. Der Sprung ist gemacht, der lange Flug ist nicht immer von nutzen, denn es gibt so viele Mittelteile, zu viele Brücken, zu langwierige Aufbauten und Strophen, die sich in ihrer klanglichen Qualität verlieren.

Auch wenn sanfte Bläser zur Unterstützung gebucht wurden, bleibt doch der Kontext schwammig. „Feel To Follow“ will mehr als es eigentlich ist. Vielleicht der Anspieltipp. Der Rest suhlt sich in Pathosgetue.
Die warme Produktion mag überzeugen, auch die wirklich gut durchdachten Gesangsteppiche, die sich an schwingenden Gitarrenläufen und Tempo-Steigerungen schmiegen, aber nie einen Höhepunkt erreichen. Das langweilt dann einfach. Der Song ist irgendwann rum und man hat die Befriedigung verpasst, falls das überhaubt angedacht war. Sanfte Melodien, die sich vergnügt in die Fluten werfen, verlieren auf Dauer an Bedeutung. Zu viel Brimborium passiert drumherum, die oft ungelenken Tempowechsel stoppen das ganze Programm eher, als dass es zu grooven beginnt. Die Maccabees biedern sich bei den großen der Charts an. Leider! Ich fand die alten Platten eigentlich immer ganz knackig. Hier fehlt der Durchblick, der Hit und das Mutige. Schade! Die Maccabees sind nicht die Wild Beasts, auch nicht Arcade Fire, denn die würden einen Bogen fliegen, während die Maccabees blind draufhalten. Eso-Britpop ohne Tragik und Relevanz!

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