The Big Pink drehen den Hintergrund laut. Vorne geben sie sich schmissigem Rock-Pop hin, der nur noch entfernt Shoegaze-Charakter hat. Bleib Golden, Ponyboy! Auch das Zitat geht immer, da ist es wirklich egal, ob der Rest Linkin Park oder EinsLive-Indie-Sound ist.
Nein, Shoegaze suche ich hier vergebens. Die 80er sind stets präsent, sie stören aber leider auch. Hymnen werden runtergerissen. Ohne Sinn werden Melodien mit Synthie-Spirenzchen ummantelt. Man will direkt mitsingen, wenn man denn auf solch Pathosgebumse steht. Meine Stimmbänder bleiben geschont. Die Songs zappeln auch so wichtig. Das macht mich ganz nervös! In manchen Momenten klingt das alles nach frühen The Verve oder Stone Roses in megamies.
Langeweile kommt schon ab Song 3 auf. Da können auch die HipHop-Beats nichts mehr retten. Die Refrains werden größer produziert, als sie eigentlich sind. 4AD bringt leider schon zu Beginn des Jahres einen Ultraflop auf den Markt. Nebulöser Rock für den spießigen BWLer, der im Zweitwagen zum Tennis rast. Bei Song „13“ wird er kurz erschrecken. Das Ende klingt für ihn so, als wäre die Bierleitung im Clubhaus verstopft. Nicht das der Beitrag erhöht wird.
Hooklines werden mit Müll zugeschissen, der so klebrig ist, dass er das ganze Album einsaut. The Big Pink machen Unterhaltungsmusik, die uns vorgaukeln will, avantgardistisch oder sogar „abgefahren“ zu sein. Hier spielt eine Band mit der Option Radio. Das ist ja in Ordnung, doch der Quatsch drumherum ist so unnötig wie Jahreszeiten oder Coldplay.