Deface Value

Was man nicht alles mit Plattencovern machen kann! Die schönen großen Vinyl-Sleeves haben dieses Jahr wohl ein Comeback erlebt. Sogar in den großen Elektrofachmärkten gibt es wieder Ecken, in denen man unbekümmert nach Vinyl in allen Formaten stöbern kann. Auch die kleinen Singles sind wieder in. Ja, sogar Picture-Discs.
Unglaublich aber wahr auch der Blick auf Trödelmärkten lohnt sich wieder, bück dich unter die Tapeziertische der Ahnungslosen und lass die Profi-Verkäufer links liegen, da diese teilweise Summen verlangen, die uns Schnäppchenjäger sauer aufstossen lassen. Aber die Muttis, die den Hobbykeller des Mannes ausgeräumt haben, sind Anlaufstelle Nummer eins. Es geht hier nicht um Musik, das muss klar sein. Aber da macht man die wildesten Funde. Irgendwelche Deppen haben mit Kugelschreiber oder Edding in einer Bierlaune die Cover bemalt und so neue Kunstwerke erschaffen. Da bekommt Sting ’ne Brille oder Tina Turner einen Schlapphut. Jive Time Records und das Projekt Thirty Three haben nun eine Sammlung zusammengestellt, die private Entdeckungen, sowie künstlerische Collagen kombiniert. Absicht trifft auf Langeweile. Deface Value.
Wirklich tolle Sachen sind dabei. Wie zum Beispiel das gelbe U-Boot auf dem weißen Beatles Album oder Shirley Temple mit Gene Simmons-Schminke.


Wer Katzen im Internet liebt und davon gibt es ja leider viele, der findet bei The Kitten Covers niedliche kleine Bälger auf großen Alben.

Bei mir im Plattenschrank sind leider nur Alben mit Kugelschreiberunterschriften meines Nachbarn aus Kindheitstagen, der früher gerne mal heiße Tanzabende veranstaltete und so seine Platten markierte. Ein schwungvolles „Manfred“ ziert viele Kostbarkeiten meiner Sammlung. Das reicht wohl nicht für einen Tumblr.

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