Mein Fast-Namensvetter Luis Vasquez schiebt nun dieses Jahr ein zweites, düsteres Brett nach. Nach „The Soft Moon“ gibt es eine EP, die sich mit treibenden Industrialbeats und Stimmfetzen aus der Schwitzhütte in die Wohnzimmer der Suicide-Gang prügelt.
Tiefschwarze Bässe ziehen mit Schlangenlinien durch neowavige Landschaften. Dein Kopf rotiert. Der Betreiber des kalten Nachtclubs deiner Kleinstadt füllt die Nebelmaschine nach. Heute kommt die Jugend und sie will nicht gesehen werden. Vasquez nutzt einen Slogan, um sich mit kreischender Stimme an den Drones vorbeizustemmen. Für alle Joy Division-Fans hat er einen blinden Spiegel aufgehängt. Die frühen 90er bereiten nach wie vor Kopfschmerzen. The Soft Moon klingt nach einem Nirgendwo, in dem David Lynch Bürgermeister ist. Nach 15 Minuten ist der Schauer vorüber. Powerful Drumming steht dem Noise in nichts nach. Zwangsisolation für die Bondage-Party unter Fremden.
The Soft Moon reißt Haut ein, da können auch die rhythmischen Claps nichts mehr retten, die auch irgendwann auf die Zwölf schlagen. Elektro-Noise der extremen Sorte. Der letzte Synthesizer ist gefallen und Vasquez quält uns mit einem Zwischenstopp an der Raststätte. Brutale 15 Minuten lang kocht er Bockwürste in Motorenöl und die isst er noch nicht mal, sondern macht eklige Dinge damit. Ich habe Angst vor 2012.
Total Decay EP kannst du hier hören
soft moon sind die einzige „indie“-band die ich mir 2011 angehört habe.