Richard Phillips – Ein Maler macht Kurzfilme

Der New Yorker Richard Phillips malt große, realistische Bilder, die immer nah an der Softporno-Erotik vorbeischrammen. Natürlich ist da der Weg in die Popkultur nicht weit, wie zum Beispiel das Cover-Artwork für das Dance-Projekt Dirty Vegas beweist. Auch tauchte ein Bild von ihm in der Kultserie Gossip Girl auf. Andere versuchen ihre Musik in Serien unterzubringen. Er schafft es mit einem Bild. Und was macht er jetzt? Jetzt versucht er sich an Kurzfilmen, die die Kürze von Werbeclips haben, nur das man nicht weiß, für was überhaupt geworben wird.

Richard Phillips ist ein cleverer Künstler. Er nimmt als Protagonisten für seine beiden Filme zwei Anti-Heldinnen, die nicht immer in aller Munde sind, wo man sich eigentlich fragt, warum sie überhaupt berühmt sind und ob man jetzt jede toll finden muss, nur weil die auf Covern der Yellow-Press posieren. Hardcore-Sex ist im Wohnzimmer angekommen. Zum Einen taucht Lindsay Lohan in einem weißen Bikini durch einen Pool. In Gegenschnitten macht sie auf Brigitte Bardot und berührt sich auf einer Leinwand selbst.

Zum Zweiten darf Sasha Grey, der ehemalige Pornostar, der schon durch Steven Soderbergh aus der Nackedei-Ecke gezogen wurde, eine Gondel hochfahren und sich in dem futristischen Chemosphere House, das schon oft in Filmen als Location diente, auf den Balkon stellen oder im Wohnbereich durch die großen Fenster gucken, vielleicht schaut sie ja auch zum ersten Mal auf die Pornoindustrie herab.

Zwei irritiernde Videos, die zu einer Ausstellung in Venedig gehören. Irgendwie aber auch wunderschön.

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