Tyler the Creator – Goblin

Okay, ich gebe es zu, das ist heißer Shit. Das ist aber auch homophob, sexistisch und scheiße. Diskrepanz galore! Was also nun? Man könnte es sich einfach machen und sagen Tyler ist jung und naiv, das wird sich geben, der wird noch reflektiert und erwachsen. Aber hey, darum geht es nicht. Tyler ist 19, er ist kein „fucking Role-Model“ und er spielt eine Rolle. Er überspitzt es. Nicht so offensichtlich wie K.I.Z. oder andere und hier liegt das Problem.
Tyle the Creator - Goblin Es wird die Hörer geben, die das nicht verstehen und die Scheiße als Scheiße feiern. Es wird die geben, die seinen Flow schätzen, die Beats, die Produktion und nur das feiern. Und dann muss es die geben, die zuhören und diskutieren. Darf das? Tegan & Sara sagen „Nein“:
„When will misogynistic and homophobic ranting and raving result in meaningful repercussions in the entertainment industry? When will they be treated with the same seriousness as racist and anti-Semitic offenses?“
Wie weit darf Ironie, Sarkasmus und Kunst gehen? Wie weit die Isms?! Keiner käme auf die Idee die Person Johnny Cash mit seiner Zeile „I shot a man in Reno, just to see him die“ gleichzusetzen. Bei Hip Hop ist das anders. Vielleicht weil es noch nicht als ernstzunehmendes Story Telling wahr genommen wird. Vielleicht, weil zu viele Fans nicht reflektieren und Homophobie und Sexismus in ihren Lebensstil aufnehmen. Die Debatte ist wichtig und das Problem ist, dass ich keine Antwort darauf habe. Tyler sagt „don’t fucking blame me“ in einem Disclaimer-Skit und macht es sich vielleicht zu einfach. Zeigt auch Verletzlichkeit, ist ein „fucking Unicorn“, ist ab und an mal deep.
Wäre Kunst stets politisch korrekt, wäre sie langweilig und ja, Musik ist Kunst. Tyler ist aufregend, ist dope produziert. Und er meint, es ja gar nicht so, jaja. Nur verdrehte Fantasien, die viele haben. Seine DJane Syd the Kid ist lesbisch, verteidigt ihn und er ist nicht „homophobic, faggot!“ Wenn Dyke vom Schimpfwort zur legitimen Bezeichnung wird, darf Faggot den umgekehrten Weg gehen?
Die Debatte ist eben noch nicht beendet! Und Tyler, check das hier!

0 Gedanken zu „Tyler the Creator – Goblin“

  1. Ist aber auch fade ein differenziertes Review zu einer Platte zu schreiben die sich, zwar schon wieder als Kunstgriff und damit auch nur von fragwürdigem Wert, endlich mal versucht gegen etwas zu stellen.
    Als ob es wirklich ein Problem wäre wenn man über Schwänze, Schwule und Vergewaltigungen textet. Ist doch spitze. Tyler ist mehr Punk-Rock als all das was sich heute Punk-Rock schimpft.

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