Schimmerndes Geflirre trifft pumpende Arrangements. Breitbandige Hochglanzsounds türmen sich ebenso gleichförmig wie endlos in einen vergessenen Retrohimmel, der uns in die frühen 90er zurück schießen will. Aber der reißt nicht auf. Alles Flehen und Bitten nützt nichts. Die Rakete bleibt am Boden. No Ignition.
Das Strickmuster des Debütalbums des Londoner Produzenten Ben Thomas, der zuvor auch schon als Jackhigh veröffentlichte, ist denkbar einfach. Man versetze sich in die seligen Anfangstage von Warp und beschwöre die heilige Deepness eines altertümelnden House Sounds, der sicherlich mal wichtig war, den als Neuauflage jedoch kein Mensch braucht. Oft gehen sich die Motive der Tracks in recht sentimentalen Harmonien gestrickt viel versprechend an, doch schon nach wenigen Umdrehungen tappen sie reihenweise in eine nervtötende Langweiligkeitsfalle. Da helfen auch die penetranten Geräuschsample-Overlays nicht, die Exzentrizität repräsentieren sollen.
Die holzigen 4/4tel Kicks sind zu simpel, die nach dem Gebot „Mehr ist Mehr“ gestrickten Arrangements schichten sich um ihrer selbst Willen übereinander, lassen jedes Detailgefühl vermissen. Keine dynamischen Momente, nirgends. Nur die etwas unaufgeregteren Tracks „Depressure“ und „Miniature Steps“ lassen am Ende erahnen, dass BNJMN mehr kann als er insgesamt auf seinem Erstling zeigt. Trotzdem, ein Album, dass kein Mensch braucht.
Plastic World ist am 21.02.2011 bei Rush Hour erschienen.
danke!!
jetzt bin ich neugierig
Da gibt sich aber jemand risikofreudig.
hey axel,
wirst du noch ne review zu Wruhmes“Thora Vukk“ machen? würd mich sehr interessieren, wie du dieses album findest.
Ich habe das Wruhme-Album bis jetzt leider noch nicht gehört, aber gut dass du mich daran erinnerst, dass ich darüber noch etwas schreibe.