Oh No Ono – Eggs

Im Supermarkt untersuchst du die Eier immer genau. Sind schon welche angeknackst? Was sagt das Verfallsdatum und der Bauer deines Vertrauens? Die Eier von Oh No Ono sind österlich bunt. Auf der grünen Hoppelwiese in Dänemark fallen sie jedem Eiersuchenden sofort ins Auge. Und wir Ausländer? Checken wir so viel Weirdness? Welches Beatles-Album ist dein Liebstes? Das mit oder das ohne Drogen?
Die Eier riechen schon leicht faul. Bäh, reiß mal das Fenster auf! Sie lassen sich aber locker pellen. Wer hat da ein großes P und Macca auf die Schale gemalt? Das P steht wohl für Psychedelic und die Beatles entstauben ihre Sergeant Pepper-Uniformen. Das Weltall ist für jeden da. John und George warten schon. Und Linda stutzt sich die Flügel. Dr. Snuggles bau eine Maschine für uns! Schnell ins Körbchen mit den Buben, aber lasst noch für die Samples Platz! Ab zur Kasse. Taubengegurgel wird mit Keyboardgeklimper zum Radio-Edit. Oh No Ono vergnügen sich im Pop-Orbit und lassen keine Steh-Party aus, auf der sie gerne von Mondlandungen erzählen und Waschtips für lockiges Haar an den Flurspiegel pinnen. Die letzten Krümel Gras werden brüderlich geteilt. Zieh auf Lunge, du Weichei!
-Oh-No-Ono
Der Indie-Rock hat die Oper erreicht, in der Freddie Mercury den gebisslosen Dirigenten gibt. Die trockenen Vocals hätten auch Frank Farian zu Boney M.-Zeiten glücklich gestimmt. Oh No Ono veranstalten eine Rocky Horror Picture Show für Strapsliebhaber und Hookline-Fetischisten. Sie sind immer auf der Suche nach dem Chorarrangement. Zusammen sind wir stark. Peter Pan nimmt Pan Tau die Melone weg. Tempiwechsel gehören genauso zur Astronautenausbildung, wie das Schnibbeln von Obst für den gesunden Salat. Paketweise Zucker wird über die Songs gekippt, mit dem großen Löffel wird umgerührt und Judy Garland kommt zum Kosten vorbei. Deinen Zahnarzt wird es freuen. Aus gesund wird ungesund.
Die Dänen wollen die Luftschlangen und Big Jim-Puppen nicht aus ihrem Proberaum verbannen. Warum auch? Sind wir nicht alle Kinder? T. Rex stimmen die Gitarren und bügeln die Schlaghosen. Oh No Ono erinnern an die Flaming Lips, ohne deren Standing zu besitzen. Schade eigentlich! Es wird natürlich schwer mit diesem Eierkarton an der Altpapiersammlung vorbei zu kommen. Eigentlich stimmt alles, doch die Jungs spielen auf zu vielen Hochzeiten. Wie eine Karnevalscombo ziehen sie durch die Festsäle, um kurz Stimmung zu verbreiten. Jede Applausrakete ist ihnen sicher. Doch nach zwei Songs ist der Drops gelutscht und die Jungs müssen weiter zur nächsten Freiwilligen Feuerwehr.
Ihr Pathos rutscht oft schon ins Absurde ab. David Bowie lächelt als Starman durch die Silberjackets. Oh No Ono sind für die nächste Mondlandung eine feste Größe. Koste es, was es wolle. Steckt sie in eine Raumkapsel und sie werden das richtige Ziel anpeilen! Wie wohl die Akustik dort oben ist? Die Frisuren sitzen und der Chor hat fleissig geübt. „Miss Miss Moss“ und wir suchen auf der Landkarte den nächsten Seelenklempner. Noch nicht mal im Orbit verlässt dich deine Kopfstimme.
Das große Kino wird nicht mehr allein George Lucas überlassen. Der X-Wing Starfighter ist dein Fortbewegungsmittel. Bekloppt die Jungs, aber nicht uninteressant. Einige Eier sind schon „angedötscht“, doch für’s Auspusten reichen sie allemal.
Erschienen bei Leaf

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