Cold Cave – Love Comes Close

Deine neue Liebe klopft an dein Garagentor, doch du kannst es leider nicht hören. Denn drinnen feierst du schon seit Stunden die New Wave-Human League-Vergötterungsparty. Die Jungs haben sich als Ian Craig Marsh oder Philip Oakey verkleidet. Die Mädels sind in Leder und Tüll gehüllt und trinken ihren selbst kreierten Cocktail „Throbbing Gristle“.
Dein Schwarm hämmert gegen das Tor. Du gibst den DJ oder den Luftsynthie-Spieler. Nichts kann dich stören. Die Nebelmaschine lässt dich noch verwegener aussehen und macht dich ganz wuschig. Niemand kann dich davon abbringen deine nicht rasierten Schamhaare ungefragt einigen Girls ins Gesicht zu halten. Die kühle Erotik und Maschinenästhetik verursacht, dass du übermütig Strumpfhosen aufbeisst.
Dank des Nebels husten die ersten Gäste. Irgendwer kommt auf die Idee das Garagentor zu öffnen. Deine Liebste erblickt dich, wie du mit dem Gesicht zwischen den Beinen einer NoWave-Ikone verweilst. Die Musik stoppt. Das Licht geht an. Gabi Delgado bedankt sich höflich für die Einladung. Jetzt musst du ihm nur noch seine Lederjacke zurückgeben. Deine große Liebe fährt indes schon längst mit dem Stadt-Leihrad nach Hause.
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Was dir bleibt ist die Musik. Pop und Noise! Cold Cave gehen achtzig Schritte zurück, doch ihre Liebe kommt näher. Entweder gehst du mit oder bewunderst die anderen Projekte der Bandmitglieder. (Xiu Xiu, Prurient)
Die Stimme von Wesley Eisold hilft dir über den ersten Schmerz hinweg. Beim nächsten DVD-Abend schmeisst du einfach den New Order-Film in den Player und lädst nur Single-Frauen ein. Wenn du Eckdaten aus Ian Curtis‘ Biographie runterleierst, wird schon noch was gehen. Sonst nimmst du halt Männer…

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