Der Eröffnungstrack kann kaum programmatischer betitelt werden: „A Phase Shifter I’m Going Through“. Denn dieser wirft uns mit weit ausholender Geste in ein bluesiges Girarren-elektrifiziertes Oevre, das sogar einem gealterten Jimi Hendrix zugesagt hätte. Im Downtempo schlendern die Lords durch leicht psychedelisch angehauchte ebenso funkige wie jazzige Instrumentals. Immer entspannt grooven sich der Ex-Teilzeit Beastie Boy Money Mark und seine Compañeros Shawn Lee und Tommy Guerrero durch ihr neues Studioprojekt.
In Money Marks kalifornischem Kämmerlein finden sie alles was man so braucht, um eine Melange von Stiltexturen anzurühren, deren Verdienst es ist sich nie muckermäßig zu verdaddeln. Fein dosierte Sologitarrensätze, diverse exotische Percussion und ein Bläserbuffet, das von zarten Flötenstimmen bis zu mehrstimmigen Blechsätzen reicht, haben in gemessenen Intervallen ihre Auftritte, die trotzdem nie zu überschaubar werden.
So hüpft sich die Schädelreise durch hier und da sogar soulige Landschaften. Unterwegs werden an einigen wenigen Stellen sogar kleine Stimmensätze eingeworfen, mit leichter Ironie. Money Mark offenbart durchgängig seine charakteristischen Fähigkeiten mit nie übertriebener Keyboardarbeit viel Spannung und Coolness zu erzeugen.
Trotzdem darf auch geschmunzelt werden. Manch eine Nummer taugt gut und gerne für einen runderneuerten Soundrack von z.B. den „Peanuts“ oder „Die Straßen von San Francisco“. Guter Ausgangspunkt für eine gesellig abdriftende Reise, auf der die späten Mothers of Invention die nächste Anlaufstelle wären, in ihren unalbernen Momenten.
Lord Newborn & the Magic Skulls ist bei Ubiquity erschienen.
Auch Shawn Lee’s Solosoulzeugs ist zu empfehlen. http://www.shawnlee.net/
Ja, genau. Danke für den Tipp. Seine Soloarbeiten sind noch unbedingter etwas für Fans der Titelmusik von Peanuts.