Jamie. T – Kings & Queens

Jamie Treays hat wieder einen Bong zu viel geraucht. Die Pop-Szene fliegt ihm um die Ohren. Warum auch nicht? Nach einer guten Debut-Platte, die nach Kinderzimmer mit Tittenbildchen an den Wänden roch und den Bass tief in die Magengegend drückte und Fast-Welthits beherbergte, kann man schon mal nach den Sternen fischen. Man nimmt sich einen großen Topf und haut ’ne Locke von Bob Marley hinein.
Gewürzt wird mit dem Hip-Hop-Salz und der Folktradition. Wenn der Beikoch Mike Skinner mal nicht am Herd steht, verlässt man sich auf die Punks der Roten Gourmet Fraktion. Der nächste Sticky wird gereicht. Ein tiefer Zug reicht, so dass sich die Stimme überschlägt. Prince und Bill Callahan werden alleine im Studio wahnsinnig. Jamie. T holt einsam immer Großes aus dem Zauberhut.
Getanzt wird ständig, mit oder ohne Clash-Gitarre. Die Hände bleiben aber in der Hosentasche. Die Charts rufen nach Jamie. Und der lässt sich nicht lange bitten. Die Bierdose zischt und das Konto füllt sich zackig. Zwei ruhige Songs verirren sich in all den Hooks und Knackwürsten. Warum verstehen die Mädels Jamie nicht? Er ist doch ein lustiges Kerlchen mit Prollvisage.
Das Album knallt so durch. 43 Minuten und du hast ganz Großbritannien gesehen. Die Vorstädte kommen am Besten weg. Die nächste Dose zischt. „Sticks’N’Stones“ ist eine Single, die einem den Tag und die Nacht versüßt. Mix it, Baby!
Die Ischen tragen weiße Leggings mit schwarzem String drunter und Jamie schreibt mit Edding „Crossover“ auf die U-Bahn-Sitze. Die Party fängt erst zu Hause an, dann geht’s los, um fremde Privat-Parties zu entern. Doch das Fußball-Stadion ist nicht weit. Knaller!
Ein Rüpel zog aus, um uns das Fürchten zu lehren. Ich grinse…
Erschienen bei Virgin

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.