2005 beauftragte das Theater Ingoldstadt die Band Slut damit eine eigene Interpretation der Dreigroschenoper zu erstellen. Was folgte waren 22 ausverkaufte Vorstellungen unter der Regie Peter Reins und der Entschluss die dreizehn Stücke auch auf CD bannen zu wollen.
Auf dem von Tobias Levin produzierten Album gab es dann einige Unterschiede zur Theaterinszenierung. So spielten nicht wie verlangt sieben Musiker die Werke ein, sondern Slut alleine. Auch sang Frontmann Christian Neuburger alle Stücke selbst. Einzig der Chor, der auch bei den Theateraufführungen zugegen war, wurde bei der Produktion mit eingeschlossen.
Gestärkt durch den Segen der Kurt Weill Gesellschaft, die die Band am 25.05.2006 zum Weill Festival einlud, schien der Veröffentlichung nichts mehr im Wege zu stehen. Im Juni sollte die CD erscheinen.
Doch wie so oft musste es anders kommen.
Die CDs waren fertig, die ersten Promoexemplare schon verschickt, da bekam die Band Nachricht von der New Yorker Kurt Weill Foundation. Ende, aus. Die Bearbeitung Sluts der Dreigroschenoper durfte nicht veröffentlicht werden. Lediglich fünf der dreizehn Aufnahmen wurden zur Veröffentlichung freigegeben. Auch live durfte die Band nur noch diese fünf freigegebenen Stücke spielen.
Eine öffentliche Begründung dafür blieb aus. Sicherlich ist die Kurt Weill Foundation darum bemüht eine werkgetreue Interpretation zu gewährleisten. Dies war durch die geänderte Besetzung (5 statt 7 Musiker und nur ein Sänger für alle Rollen) bei Sluts Einspielung wahrscheinlich nicht erfüllt worden. Vielleicht ist dies der Grund des Vetos, schließlich erlaubte man die Veröffentlichung der Klassiker „Mackie Messer“ und „Seeräuber Jenny“, die öfter außerhalb der gesamten Oper interpretiert wurden.
Und das Album? Natürlich zurückgezogen und stattdessen kam einen Monat später eine EP mit dem Titel „Songs aus der Dreigroschenoper von Kurt Weill/Bertold Brecht“. Folgende fünf Titel waren enthalten:
1. Die Moritat von Mackie Messer
2. Seeräuber Jenny
3. Kanonensong
4. Eifersuchtsduett
5. Zweites Groschenfinale
Und vielleicht kommen 2020 dann auch noch der „Anstatt-Dass-Song“, der „Barbarasong“, die „Grabschrift“ und die anderen Stücke noch raus, denn da laufen die Rechte aus…