Black Meteoric Star – Black Meteoric Star

Ein Synthesizer-Motiv im Zweiakkordschema, wie aus einer 80er-Jahre-Fernsehserie trifft auf verzerrte elektronische Rock-Drums. Gemeinsam scheinen sie unschlagbar. So gut wie keine Variation. Leider. Man könnte auch behaupten, dass es sehr mutig ist, sein Album mit einer so spröden Nummer zu beginnen. Immer diese modischen Attitüden.
Black Meteoric Star macht keine elektronische Musik für den Kontext sondern für den tiefschwarzen Endlos-Tunnel. Man sollte gar nicht erst versuchen diese Platte auf der heimischen Anlage aufzulegen. Es wäre nur ärgerlich. Schließlich käme auch niemand auf die Idee seine schwarzen Lackhosen zum Spülen anzuziehen.
Im Umkehrschluss wird man dagegen um so größere Erfolge mit Black Meteoric Star erzielen können, so man diese Scheibe beim hippen Tanzabend in der südländischen Feriendisco dabei hat. Ganz zufällig natürlich. Die Nebelmaschine brüllt, das Schwarzlicht entblößt. ASCI-Disco lädt dich auf einen Erdbeer-Daiquiri ein. Und du wirst Ehren-DJ des Sommers.
Gavin Russom ist zurück in den späten 70er Jahren, als gerade „Magic Fly“ von Space die Diskotheken eroberte. Er räumt auf in der alten Kellerdisco mit den bunt bemalten Wänden und den speckigen Sofas in der Ecke. Die Discokugel müsste mal wieder repariert werden. Alles wird in matt schwarz getüncht. Die Sofas und die Eigenbau-Boxen landen auf dem Sperrmüll. Stattdessen wird die neue Funktion-1-Anlage kalibriert. Da fällt es nicht mehr ins Gewicht, dass Black Meteoric Star nie aus seinem zwei-akkordigen Sonnensystem herausfindet. Diese Platte tanzt nur einen Sommer.
Black Meteoric Star ist im Juni 2009 bei DFA erschienen. Gavin Russom bei MySpace.

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