John Zorn – El General

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Die Entstehungsgeschichte zum 23. Soundtrack Zorns scheint spannender zu sein als der dazugehörige Dokumentarfilm.
Natalia Almada, eine enge Freundin von Marc Ribot, der seines Zeichens zum „inner circle“ Zorns zählt, benötigte noch dringend musikalische Untermalung für ihren Film „El General“. Dieser erzählt die Geschichte von Plutarco Elias Calles, dem Urgroßvater Almadas und Diktator Mexikos in den Zwanzigern des letzten Jahrhunderts.
Zorn lehnte nach ersten Gesprächen ab, da er sich nicht für den richtigen, passenden Komponisten hielt. Nach einigem Hin und Her und vielen Bitten seitens Ribots, schrieb Zorn so viel Musik, daß er gleich zwei Filme hätte bedienen können. Zorn wollte sich nicht einschränken lassen und vergaß daher all die Einwände Almadas, jede Art mexikanischen Einflusses, keine Mariachi oder ähnliches, außen vor zu lassen.
An nur einem Tag nahmen Marc Ribot, Kenny Wollesen, Rob Burger und Greg Cohen ihre Session auf. Eine farbenfrohe, dramatische, mit rhythmischem Drive angelegte Schönheit entstand. Ribot glänzte wie schon so oft mit atemberaubendem Gitarrenspiel. Glücklich fielen sich die Musiker am Ende des Tages in die Arme.
Der Film wurde fertig gestellt, doch nur drei Stücke schafften es in den Film. Natalia Almada hatte hinterrücks noch einen anderen Komponisten beauftragt. Zorn wusste wohl warum er dem Projekt von Anfang an kritisch gegenüber stand. Doch wir Musikliebhaber dürfen elf wunderbare Stücke genießen und freuen uns auf „The Dreamers Vol.2“. Darauf gibt es dann den Rest zu hören.
In Vorfreude…
Erschienen bei Tzadik

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