Rachael Yamagata – Elephants/Teeth sinking into heart


Mutig ist sie ja, das muss man ihr lassen. Ein Doppelalbum ist heutzutage, in dieser schnelllebigen Zeit, schwer zu realisieren und an den Hörer zu bringen.
Yamagata, die 31-jährige aus Arlington, Virginia, wagt es trotzdem. „Elephants“ ist düster und intim, „Teeth…“ dagegen rockig und aufbrausend. Tolle Gastauftritte betören, wie das „Duet“ mit Ray Lamontagne, welches zu den besten Duetten der letzten Jahre zählt.
Doch das Problem ist der Bruch. Der zweite Teil fällt stark ab. Erst die letzten beiden Titel bringen diese tolle Grundstimmung, diese tiefe Trauer, diese unglaubliche Selbstversenkung des ersten Teils zurück. Lässt man sich auf „Elephants“ein, bekommt man ein tolles, hippieeskes, mit pfeifendem Wind untermaltes Kammerpoperlebnis geschenkt.
Yamagata ist eine begabte Songwriterin mit erhabener Stimme, bei der jeder Atemzug zur Nuance wird. Die volle Dosis lässt jeden Partyhengst in die Kerze gucken. Vergisst man die ersten drei Songs von „Teeth…“ intensiviert sich das Gefühl, hier eine Amazone des Trauers und des Schmerzes auf Mark Hollis-Niveau erleben zu dürfen. Brilliant und mutig. Zur nächsten Weinprobe hätte ich Rachael gern an meiner Seite. Dies ist eine Einladung…

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